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Über das Ensemble

Die Basler Gruppe für Alte Musik wurde 2004 im Rahmen eines gemeinsamen Projekts zweier Musikhochschulen gegründet: der Schola Cantorum Basiliensis und der Lettischen Musikakademie. Damals reiste eine Gruppe von Basler Studierenden nach Riga, um gemeinsam mit Rigaer Musikstudenten unter der Leitung der beiden Professoren Joshua Rifkin und Sergio Azzolini Kantaten von Johann Sebastian Bach und die Instrumentalmusik seines letzten Schülers, Johann Gottfried Müthel, Organist der Peterskirche in Riga, aufzuführen. Einige Monate später trat das nun „Kesselberg Ensemble“ genannte Ensemble auch in der Rheinstadt der Dreiländerecke auf.

 

Den Namen "Kesselberg", lettisch Katlakalns, wählte das Ensemble nach dem Stadtteil Rigas, wo Johann Gottfried Müthel (1728 in Mölln - 1788 in Riga) - Lettlands grösster Komponist des 18. Jahrhunderts und J. S. Bachs letzter Schüler - seinen Lebensabend verbrachte.

Einer der Schwerpunkte des Ensembles liegt denn auch im Wiederaufle­benlassen der Musik Müthels und von Werken anderer lettischer Musik­kulturnachlässe und deren Verbreitung auch ausserhalb Lettlands. Nicht weniger engagiert sich das „Kesselberg Ensemble“ aber auch für die Auffüh­rung wieder entdeckter Kompositionen aus Universitäts- und Klosterbib­liotheken. So erleben auch die in der Bibliothek des Klosters Einsiedeln aufgefundenen Notenmaterialien von Carlo Donato Cossoni (1623-1700) und in der Universitätsbibliothek Genf liegenden Erstdruckausgaben von Garpars Fritz (1716-1783) dank dem Einsatz des „Kesselberg Ensembles“ eine Renaissance.

Die derzeitige Priorität des Kesselberg-Ensembles ist die Aufnahme aller Müthel-Instrumentalkonzerte in Zusammenarbeit mit dem Label „SKANI“ und die gleichzeitige Publikation der Noten zu diesen Werken im Verlag „Musica Baltica“.

 

Die Gruppe hat auch zwei größere Bühnenproduktionen geschaffen, in deren Mittelpunkt zwei Barockkomponisten stehen: zwei musikalische Pasticcios "Ein Zuhause für Muthel" im Jahr des 10-jährigen Bestehens der Gruppe und "Re:Fritz" zum 300. Geburtstag des Genfer Komponisten und Geigenvirtuosen Gaspard Fritz. Diese Produktionen verbinden Alte Musik mit neuen Kompositionen, die speziell für diese Produktionen geschaffen wurden, Bühnenbild, Tanz, theatralischen Elementen und Texten, und zwar sowohl mit Briefen von Müthel als auch mit Werken von Voltaire.

Das „Kesselberg Ensemble“ hat zahlreiche Programme bei Festivals in der Schweiz, in Lettland, Deutschland und der Tschechischen Republik aufgeführt. 13 Jahre lang war das Ensemble der Kern des kreativen Teams des Festivals Barockmusiktage in Rezekne (Lettland). So wurden viele internationale Kooperationen initiiert, Meisterkurse und Vorträge gehalten und ein breiterer Kreis von an Alter Musik Interessierten geschafft und neue Interpreten Alter Musik in Lettland und dem Baltikum im Allgemeinen ausgebildet.

"Den Namen "Kesselberg", lettisch Katlakalns, wählte das Ensemble nach dem Stadtteil Rigas, Lettlands." 
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Ilze Grudule

Barockcellistin, Dirigentin und Projektleiterin

Ilze Grudule wurde in Lettland geboren, seit 1998 lebt und arbeitet sie in der Schweiz, zunächst in Genf, dann in Basel. 2004 gründet Ilze Grudule in Basel das „Kesselberg Ensemble“, das sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, schweizerische und lettische Komponisten des Barock wieder vermehrt in die Konzertsäle zu bringen.

Ilze Grudule ist Autorin und Produzentin einer Reihe von audiovisuellen Inszenierungen, die barocke und zeitgenössische Musik mit modernen Bühnenmitteln verbinden. Aufnahmen für den Deutschlandfunk, Musiques Suisses, Chandos Records, cpo, Philips Record, Naxos dokumentieren ihre Tätigkeit.

2005 - 2016 leitet sie die „Barockmusiktage Rezekne“ (Lettland) und 2008 - 2012 unterrichtet seit als Gastlehrerin an der Alte Musik- Abteilung der Musikakademie Lettland in Riga. 2018 wurde Ilze Grudule für den Lettischen Musikpreis, die höchste Auszeichnung ihres Heimatlandes, nominiert.

 

Seit 2018 ist sie auch als Dirigentin in Basel und im Kanton Solothurn tätig und seit 2020 ist sie Leiterin des Prima-Vista Orchester-Kurses bei der Musikschule Basel. Weiter ist sie erste Cellistin des „Capriccio Barockorchester“ und ist regelmässig bei verschiedenen Barockensembles und -Orchester Europas eingeladen.

Derzeit arbeitet sie an einem umfangreichen Projekt: der Gesamtausgabe der Instrumental-konzerte von Johann Gottfried Müthel auf den CDs sowie als Neue Urtext-Edition bei dem Verlag „Musica Baltica“ und seit 2019 arbeitet sie an einem gross angelegten Projekt: ein Weihnachtsoratorium mit zeitgenössischen Schweizer Komponisten Hans-Martin Linde, Lukas Huber und Christian Zehnder, Helena Winkelman und Burkhard Kinzler, als Canticum für den berühmten Werk von Johann Sebastian Bach.

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